Chippendale Desch Übersetzung
Bap
Chippendale Desch Übersetzung:
Chippendale Desch Songtext
Ein Hinterhof, von wegen "Roaring Twenties" !
Vier Kinder und sie kam noch dazu.
Familien-Foto, Opa im Sonntags-Anzug,
der Grand-Signeur, seit Jahren arbeitslos.
Eine schlechte Zeit um Kirchen auszumalen,
etwas anderes hatte er leider nie gelernt.
Sie musste ihn oft spät aus der Kneipe heimholen,
doch nie hatte sie sich für den Alten geniert.
Eine schöne Frau in einem Kostüm, die Haare halblang,
ein Junge in Landseruniform,
ein Bündel Briefe, gottweißwo aus Russland,
von ihm, der nicht mehr heim nach Köln kam.
Und dann ein guter Kerl, wenn auch ein ziemlich sturer,
ein fleißiger, nicht gerade ein Poet,
eine Hochzeit zwischen ausgebrannten Mauern:
"Man muss sehen, dass es irgendwie weitergeht!"
Eva im Kommunionskleid
und wie sie mit einer Prozession geht
und Eva mit einem Kinderwagen,
im sechsten Jahr nach dem Krieg,
Postkarten von der Riviera
und Eva zwei, drei Kilo schwerer,
hinter der Theke in ihrem Laden
und an einem Chippendale -Tisch.
Das hier muss irgendwo im Tessin sein
und das hier war bestimmt im Westerwald.
Der Kleine, der damals brav an ihrer Hand ging,
ist mittlerweile zehnmal so alt.
Sie hat ihm, wo sie konnte, die Stange gehalten.
Egal, wie abgedreht, sie stand zu ihm.
Sie hat an ihn geglaubt, ließ ihn nie fallen:
"Lasst ihn in Ruhe, der Junge, der braucht keine Leine".
Eva im Karneval
und in einem Liegestuhl wie schlafend
und hier totchic im Persianer und
braungebrannt im Abendlicht.
Eva im Kittel auf der Eckbank
und stolz vor ihrem ersten Kühlschrank,
der Kleine auf dem Sofa mit der Gitarre
hinter einem Chippendale-Tisch.
Verwitwet war sie zwanzig Jahre lang,
sie war nicht allzu oft an seinem Grab.
Zum Trauern war die Eva nicht geboren,
dafür hat sie - im Ernst - zu gerne gelacht.
"Warum auch ?", sagt sie, "irgendwann muss Schluss sein,
auf dem Friedhof liegen wir noch lange genug."
Recht hattest du, Eva, und wenn ich dieses Lied singe,
hoffe ich, ihr hört zusammen irgendwo zu:
Du und der Erbsenzähler
und der versoffne Kirchenmaler,
der Romeo, der im Schnee krepiert ist,
die Kerle vertragen sich vielleicht.
"Menschen sind kaum wie sie scheinen",
sagtest du und man muss gönnen können.
Schon nett, dass du ihn mir vererbt hast,
wie Opa's Hände und dein Gesicht.
Ich werde mich an das Teil gewöhnen
und mich von jetzt an um ihn kümmern,
um deinen stolzen, stattlichen, schönen,
monströsen Chippendale-Tisch.
Ein Hinterhof, von wegen "Roaring Twenties" !
Vier Kinder und sie kam noch dazu.
Familien-Foto, Opa im Sonntags-Anzug,
der Grand-Signeur, seit Jahren arbeitslos.
Eine schlechte Zeit um Kirchen auszumalen,
etwas anderes hatte er leider nie gelernt.
Sie musste ihn oft spät aus der Kneipe heimholen,
doch nie hatte sie sich für den Alten geniert.
Eine schöne Frau in einem Kostüm, die Haare halblang,
ein Junge in Landseruniform,
ein Bündel Briefe, gottweißwo aus Russland,
von ihm, der nicht mehr heim nach Köln kam.
Und dann ein guter Kerl, wenn auch ein ziemlich sturer,
ein fleißiger, nicht gerade ein Poet,
eine Hochzeit zwischen ausgebrannten Mauern:
"Man muss sehen, dass es irgendwie weitergeht!"
Eva im Kommunionskleid
und wie sie mit einer Prozession geht
und Eva mit einem Kinderwagen,
im sechsten Jahr nach dem Krieg,
Postkarten von der Riviera
und Eva zwei, drei Kilo schwerer,
hinter der Theke in ihrem Laden
und an einem Chippendale -Tisch.
Das hier muss irgendwo im Tessin sein
und das hier war bestimmt im Westerwald.
Der Kleine, der damals brav an ihrer Hand ging,
ist mittlerweile zehnmal so alt.
Sie hat ihm, wo sie konnte, die Stange gehalten.
Egal, wie abgedreht, sie stand zu ihm.
Sie hat an ihn geglaubt, ließ ihn nie fallen:
"Lasst ihn in Ruhe, der Junge, der braucht keine Leine".
Eva im Karneval
und in einem Liegestuhl wie schlafend
und hier totchic im Persianer und
braungebrannt im Abendlicht.
Eva im Kittel auf der Eckbank
und stolz vor ihrem ersten Kühlschrank,
der Kleine auf dem Sofa mit der Gitarre
hinter einem Chippendale-Tisch.
Verwitwet war sie zwanzig Jahre lang,
sie war nicht allzu oft an seinem Grab.
Zum Trauern war die Eva nicht geboren,
dafür hat sie - im Ernst - zu gerne gelacht.
"Warum auch ?", sagt sie, "irgendwann muss Schluss sein,
auf dem Friedhof liegen wir noch lange genug."
Recht hattest du, Eva, und wenn ich dieses Lied singe,
hoffe ich, ihr hört zusammen irgendwo zu:
Du und der Erbsenzähler
und der versoffne Kirchenmaler,
der Romeo, der im Schnee krepiert ist,
die Kerle vertragen sich vielleicht.
"Menschen sind kaum wie sie scheinen",
sagtest du und man muss gönnen können.
Schon nett, dass du ihn mir vererbt hast,
wie Opa's Hände und dein Gesicht.
Ich werde mich an das Teil gewöhnen
und mich von jetzt an um ihn kümmern,
um deinen stolzen, stattlichen, schönen,
monströsen Chippendale-Tisch.