Kaspar Übersetzung
Bap
Kaspar Übersetzung:
Kaspar Songtext
Woher er kam wußte keiner genau, der verlotterte Junge. Auf dem Marktplatz standen sie und glotzten und es hiess, der Junge, der wäre stumm. Die einen sagten: ?Das ist ein Vieh!", die anderen fragten: "Was will der hier?", dass es besser wäre, wenn er zum Teufel sich scherte: Weg mit dem Kerl, und zwar ganz schnell!!" Seine Haare in Strähnen, verfilzt, sein Gang war gebeugt, ?Schaut her, der Idiot hier, der wurde vom Teufel gezeugt." Der Pfarrer gab ihm einen Krug voll Milch, für ihn nur ein hastiger Zug. ?Der weiss nicht, wie man aus Tassen trinkt, den hat eine Wölfin gesäugt, vermutlich eine Wölfin gesäugt." Mein Vater, der in unserer Stadt der Schulmeister war, ging auf ihn zu, trotz all dem Hass, den er rund um ihn sah. So ruhig er kann spricht er ihn an, und der Stumme nimmt sich ein Herz und stammelt so gut er kann, seinen einzigen Satz:"Heiße Kaspar!" Dann nimmt mein Vater ihn mit nach Hause ? ? Heiße Kaspar." Meine Mutter wäscht seine Lumpen und schneidet ihm die Haare."Heiße Kaspar". Sprechen bringt mein Vater ihm bei und wie es schien, hatte er drauf gewartet. Jedes Wort hat er aufgesaugt, nein... wie gierig der war, wie gierig der war! Zu unserer Schule gehört seit eh und je das Üttinger Feld. Kaspar und ich, wir pflügten zu zweit, bald war alles bestellt. Wir hegten und pflegten jeden Keim und fuhren im Herbst die Ernte heim - von den Leuten maledeit und von ihren Kötern verbellt, von ihren Dreckskötern verbellt. Ein Wintertag, es liegt Schnee auf der Stadt, Anfang Januar, meine Mutter ruft:" Kommt alle herauf, das Essen ist gar!" Der Vater wünscht: ?Guten Appetit!" bloß irgendwie kommt der Kaspar nicht, weshalb mein Vater fragt: ?Weiß einer, wo der Kaspar bleibt? Wo zum Teufel der Kaspar bleibt ?" Wir haben ihn gefunden, kurz darauf auf dem Pfad an dem Feld. Der Neuschnee weht über ihn, sein Gesicht ist entstellt, die Augen in Todesangst aufgerissen, sein Hemd ist blutig und zerschlissen. Erstochen hatten sie ihn, am Üttinger Feld, da unten am Üttinger Feld. Ich sehe den Polizeirat noch, die Schublade und das Formular. ?Der Herr sei ihm gnädig!" sagte irgendwann noch der Vikar. Das Uttinger Feld liegt lange schon brach und ab und zu bellt ein Köter mir nach, wenn ich Blumen ausstreue, da unten an dem Pfad, für den Kaspar, für den Kaspar.
Woher er kam wußte keiner genau, der verlotterte Junge. Auf dem Marktplatz standen sie und glotzten und es hiess, der Junge, der wäre stumm. Die einen sagten: ?Das ist ein Vieh!", die anderen fragten: "Was will der hier?", dass es besser wäre, wenn er zum Teufel sich scherte: Weg mit dem Kerl, und zwar ganz schnell!!" Seine Haare in Strähnen, verfilzt, sein Gang war gebeugt, ?Schaut her, der Idiot hier, der wurde vom Teufel gezeugt." Der Pfarrer gab ihm einen Krug voll Milch, für ihn nur ein hastiger Zug. ?Der weiss nicht, wie man aus Tassen trinkt, den hat eine Wölfin gesäugt, vermutlich eine Wölfin gesäugt." Mein Vater, der in unserer Stadt der Schulmeister war, ging auf ihn zu, trotz all dem Hass, den er rund um ihn sah. So ruhig er kann spricht er ihn an, und der Stumme nimmt sich ein Herz und stammelt so gut er kann, seinen einzigen Satz:"Heiße Kaspar!" Dann nimmt mein Vater ihn mit nach Hause ? ? Heiße Kaspar." Meine Mutter wäscht seine Lumpen und schneidet ihm die Haare."Heiße Kaspar". Sprechen bringt mein Vater ihm bei und wie es schien, hatte er drauf gewartet. Jedes Wort hat er aufgesaugt, nein... wie gierig der war, wie gierig der war! Zu unserer Schule gehört seit eh und je das Üttinger Feld. Kaspar und ich, wir pflügten zu zweit, bald war alles bestellt. Wir hegten und pflegten jeden Keim und fuhren im Herbst die Ernte heim - von den Leuten maledeit und von ihren Kötern verbellt, von ihren Dreckskötern verbellt. Ein Wintertag, es liegt Schnee auf der Stadt, Anfang Januar, meine Mutter ruft:" Kommt alle herauf, das Essen ist gar!" Der Vater wünscht: ?Guten Appetit!" bloß irgendwie kommt der Kaspar nicht, weshalb mein Vater fragt: ?Weiß einer, wo der Kaspar bleibt? Wo zum Teufel der Kaspar bleibt ?" Wir haben ihn gefunden, kurz darauf auf dem Pfad an dem Feld. Der Neuschnee weht über ihn, sein Gesicht ist entstellt, die Augen in Todesangst aufgerissen, sein Hemd ist blutig und zerschlissen. Erstochen hatten sie ihn, am Üttinger Feld, da unten am Üttinger Feld. Ich sehe den Polizeirat noch, die Schublade und das Formular. ?Der Herr sei ihm gnädig!" sagte irgendwann noch der Vikar. Das Uttinger Feld liegt lange schon brach und ab und zu bellt ein Köter mir nach, wenn ich Blumen ausstreue, da unten an dem Pfad, für den Kaspar, für den Kaspar.